Rede zu der Änderung des Kommunalabgabengesetzes

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+++ Die Stimme der Bürger ist unser Programm! +++

Meine erste Rede im Landtag zu einem brisanten Thema. Es
war die erste Beratung zu der geplanten Änderung des
Kommunalabgabengesetzes. Hauptsächlich geht es um die nachträglich
erhobenen Abwasseranschlussbeiträge. Mir war es wichtig die Unterscheide
hervorzuheben, zwischen dem, was die Regierungsparteien (CDU,SPD,Grüne)
sagen und was sich tatsächlich bei den Betroffenen im Land abspielt.

Ein kleiner Faktencheck zu der Nachfrage. Am 29.05.2016 konnte man in
der Mitteldeutschen Zeitung folgendes lesen: “Er, Jirsch, habe doch
damals im Mai 1981 die Rohre bei der PGH besorgt. Mit der Schippe in der
Hand drei Meter gebuddelt. Und alles wieder zugeschachtet. Was kann da
ein Abwasserverband wollen, den es seinerzeit noch nicht einmal gab?”
http://www.mz-web.de/…/abwasserstreit-zehntausende-sollen-g…

Es ist eben so, dass Menschen zu unrecht zur Kasse gebeten werden. Auch
andere Experten und ich selbst sehen mit der geplanten Änderung des
Gesetzes keine Verbesserung für die betroffenen Bürger. Denn es ist wie bei der
Bundesregierung. Es werden oftmals Gesetze erlassen, die nicht gradlinig
und eindeutig sind und dadurch Hintertüren offen lassen.

Abwassergebühren: Wir brauchen endlich eine zukunftssichere Lösung!

Gebühren- und Anschlusspreiserhöhungen kommen auf immer mehr Menschen zu. Gerade in Ostdeutschland werden in den letzten Monaten und Jahren nachträgliche Anschlusspreise erhoben. Sogar für Anschlüsse, die in einem anderen politischen System vergeben wurden. Dass dies zu Unmut in der Bevölkerung führt war abzusehen. Die Gründe sind je nach Region unterschiedlich. Zum einen stehen notwendige Investitionen in die Abwassernetze an, zum anderen höhere Personal- und Stromkosten. Auch laufen Kooperationsverträge mit privaten gewinnorientierten Unternehmen  aus.
Ein Großteil der heutigen Probleme haben ihre Ursache bei der Konzeption und Umsetzung in der frühen Nachwendezeit. So wurden z.B. mancher Orts viel zu viele und überdimensionierte Kläranlagen errichtet. Die Fehler sind vielfältiger Natur.

Eine Lösung für die Zukunft muss her.
Es ist kein hinnehmbarer Zustand, dass Bürger Kredite aufnehmen müssen, um nachträglich erhobene Anschlussgebühren bezahlen zu können.
Um aber bei der Wahrheit zu bleiben, werden die bezahlten Gebühren nicht wieder zurück zu den Menschen fließen. Deshalb ist es wichtig jetzt die Weichen dafür zu stellen, dass nicht in wenigen Jahren wieder nachträgliche Gebühren erhoben werden. Auch muss ein moderates Gebührenmodell erstellt werden, das die Mieter und Hauseigentümer nicht übermäßig belastet.
Primär muss auf die Landes- und Bundesregierung Druck ausgeübt werden. Dies geht nur, wenn die verschiedenen Vereine und Initiativen sich vernetzen und mit einer Stimme sprechen. Dabei werden AfD Abgeordnete – so wie ich auch – die ausgearbeiteten Forderungen in die Parlamente bringen und als politischer Arm der Bürger fungieren. Damit wollen wir z.B. den Forderungen, wie sie von dem Verein “Bezahlbares Abwasser” und dem INKA Initiativnetzwerk Kommunalabgaben Sachsen-Anhalt aufgestellt werden, Gewicht verleihen.

Das sind zum Beispiel:

  • Intensive Beobachtung und Überwachung der Arbeit des Abwasserverbandes, insbesondere der einzelnen Verbandsvertreter
  • Sensibilisierung der Bevölkerung gegen Behördenwillkür und Organisieren in Interessengemeinschaften – nur in der Gemeinschaft sind wir stark!
  • Einbringen eigener Vorschläge zur Beseitigung der wirtschaftlichen Schieflage der Verbände
  • Ansprechen und Einbeziehung politischer Parteien und staatlicher Stellen zur Überwindung der Misere
  • Gerechte Verteilung von Beiträgen bei Abwasseranschluss und Straßenausbau
  • Transparente Kalkulationen der Zweckverbände und Kommunen
  • Wegfall rückwirkendender Satzungsänderungen und nachträglicher Beitragserhebungen
  • Lockerung des Anschluss- und Benutzungszwangs
  • Wegfall des Anschluss- und Benutzungszwangs bei abwasserfreien Grundstücken
  • Änderung der einseitig auf zentrale Anlagen ausgerichteten Förderpolitik des Landes
  • Aber die Zukunft könnte noch düstere Aussichten verheißen!

Die momentane Lage der Abwasserverbände birgt große Gefahren. Viele sind überschuldet und haben keine gute wirtschaftliche Lage. Bei Inkrafttreten des sogenannten Freihandelsabkommens TTIP, ist zu befürchten, dass eine großflächige Privatisierung durch internationale Konzerne, der Wasser- und Abwassernetze durchgeführt werden könnte. Dies würde zu einer massiven Gebührenerhöhung führen.

Ich meine: die öffentliche Daseinsvorsorge ist einer der Grundpfeiler unserer Gesellschaft und es zeigt sich in einer Vielzahl von Beispielen, dass die Privatisierung von lebenswichtigen Infrastrukturen, keine zu bevorzugende Lösung für unsere Gesellschaft ist.
Robert Farle

Landtag muss Geschäfte mit Briefkastenfirmen unterbinden!

Landtag muss Geschäfte mit Briefkastenfirmen unterbinden!

Am 5.4.2016 hat die Mitteldeutsche Zeitung (MZ) berichtet, dass ein ehemaliger Supermarkt in Genthin von der bisherigen CDU/SPD Landesregierung für 24.500 Euro monatlich als Notunterkunft für Flüchtlinge angemietet worden ist. Der Skandal: Der Vermieter ist eine Briefkastenfirma!!

Das im Oktober vergangenen Jahres vom SPD geführte Finanzministerium angemietete Grundstück, verursacht für den Zeitraum von drei Jahren Festanmietung, Kosten von über 880.000 Euro und wird angesichts erheblicher Baumängel derzeit nicht genutzt.

Es stellt sich die Frage, wie sich eine Landesregierung, die verpflichtet ist, mit Steuergeldern verantwortlich umzugehen, auf solche dubiosen Geschäfte einlassen kann. Wer steht hinter dieser Briefkastenfirma, wer profitiert von diesem verantwortungslosen Umgang mit den Steuergeldern im Land Sachsen-Anhalt?

Der ehemalige Supermarkt wurde laut der MZ von einer im April 2015 gegründeten britischen Ein – Pfund- Gesellschaft übernommen. Wer hinter dieser Gesellschaft steht, weiß niemand. Sie ist jetzt die Vermieterin für das Land. Gibt es zwischen den Hintermännern dieser Gesellschaft und der Landesregierung irgendwelche Verbindungen? Diese Frage liegt nahe. Erst recht, wenn man die Vorgänge im großen Umfeld der sog. Panama Papers sieht.

Die AfD fordert Aufklärung! Im neu gewählten Landtag werden wir eine dementsprechende Initiative einbringen.

Robert Farle
Landtagsabgeordneter der AfD
Mitglied des Landesvorstandes der AfD

Quelle: MZ – Panama Papers; Sachsen-Anhalt macht Geschäfte mit Briefkastenfirma