Während des November-Plenums versuchten Innenminister Holger Stahlknecht und Ministerpräsident Reiner Haseloff einen Coup zu landen. Rainer Wendt sollte neuer Staatssekretär im Innenministerium werden. Was insbesondere Holger Stahlknecht mit der Benennung beabsichtigte ist offensichtlich. Der angeschlagene Innenminister steht unter massiven Beschuss aus den eigenen Reihen der CDU-Fraktion. Die Benennung Wendts sollte der Befreiungsschlag für Stahlknecht und Haseloff werden um innerparteiliche Kritiker ruhigzustellen. Doch die Getriebenen stolperten über die eigene Unfähigkeit. Denn gegen Rainer Wendt läuft immer noch ein Disziplinarverfahren. Womöglich wäre die Ernennung Wendts zum Staatssekretär formaljuristisch gar nicht möglich gewesen. Anders als in solchen Fällen üblich, wurde nicht die Personalakte Wendts angefordert, geschweige denn ausreichend geprüft. Zudem gingen Stahlknecht und Haseloff geradezu konspirativ vor: Weder die CDU-Fraktionskollegen, noch die Koalitionskollegen von SPD und Grünen wurden vorher informiert.